Liquidität – das Schmiermittel für Unternehmen!

Der Handlungsspielraum eines Unternehmens hängt sehr stark von seiner Fähigkeit ab, allen Zahlungsverpflichtungen termingerecht nachzukommen. Liquidität – der Sammelbegriff für den Bestand an Zahlungsmitteln (liquide Mittel), d.h. Kassenbestände, Bankguthaben, etc. – bestimmt die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens in Bezug auf die gleichzeitig zu erfüllenden Verbindlichkeiten. Ist das Unternehmen dazu nicht in der Lage, kommt es zur Zahlungsunfähigkeit (Illiquidität) oder Überschuldung.

Im Gegensatz zu Gewinn bzw. Verlust, der neben zahlungswirksamen auch solche Geschäftsvorfälle berücksichtigt, die nicht mit Ein- bzw. Auszahlungen verbunden sind, wie Abschreibungen oder Rückstellungen, berücksichtigt der Cashflow (Geldfluss) die Differenz zwischen einzahlungswirksamen Erträgen und auszahlungswirksamen Aufwendungen, nur zahlungswirksame Geschäftsvorfälle. Er kann deshalb nur schwer durch Maßnahmen des „window dressing“ (z.B. zur Steueroptimierung) beeinflusst werden. Das spiegelt sich in Aussagen wie „Der Gewinn ist eine Ansichtssache, der Cash-Flow eine Tatsache“ wider.

Liquidität ist für Unternehmen aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung:

Betriebsführung: Liquidität stellt sicher, dass ein Unternehmen über ausreichend Mittel verfügt, um seine laufenden Betriebskosten zu decken. Ohne ausreichende Liquidität kann ein Unternehmen Schwierigkeiten haben, seinen normalen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, was im Extremfall zu Zahlungsunfähigkeit, also Insolvenz führen kann.

Finanzstabilität: Unternehmen müssen oft unerwarteten finanziellen Herausforderungen begegnen, sei es durch Konjunkturschwankungen, unerwartete Ausgaben oder Marktturbulenzen. Eine ausreichende Liquidität ermöglicht es Unternehmen, solche Herausforderungen zu bewältigen, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Investitionsmöglichkeiten: Unternehmen benötigen Liquidität, um in neue Projekte, Technologien oder Geschäftserweiterungen zu investieren. Ohne Liquidität könnten diese Chancen verpasst werden, was langfristig das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beeinträchtigen kann.

Kreditwürdigkeit: Banken und Kreditgeber betrachten die Liquidität oft als ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung über die Kreditvergabe. Unternehmen mit ausreichender Liquidität sind in der Regel kreditwürdiger und haben besseren Zugang zu Kapital zu günstigeren Konditionen.

Krisenbewältigung: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Krisen, wie der COVID-19-Pandemie, sind Unternehmen mit hoher Liquidität besser in der Lage, unerwartete Belastungen zu bewältigen, wie z.B. Umsatzrückgänge oder gestiegene Kosten für die Anpassung an neue Bedingungen.

Flexibilität: Liquidität bietet Unternehmen die Flexibilität, sich schnell an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen. Sie können zum Beispiel schneller auf Chancen reagieren oder Kosten senken, wenn dies erforderlich ist.

Vertrauen der Stakeholder: Ein Unternehmen, das über ausreichende Liquidität verfügt, um seine Verpflichtungen zu erfüllen, gewinnt das Vertrauen seiner Stakeholder, einschließlich Lieferanten, Kunden und Investoren. Dies kann sich langfristig positiv auf das Geschäft auswirken.

 

Für Start-ups ist die Liquidität ein besonders wichtiges Thema, da sie oft in einer Phase hoher Unsicherheit und begrenzter Ressourcen operieren. Für Unternehmensgründerinnen und Unternehmensgründer sind zusätzlich wichtige Aspekte wie die Cash-Burn-Rate zu beachten. Die Cash-Burn-Rate gibt an, wie schnell ein Start-up sein verfügbares Bargeld verbraucht. Start-ups sollten also genau verfolgen, wie viel Bargeld sie monatlich ausgeben und wie lange sie mit den verfügbaren Mitteln auskommen können, bevor sie entweder profitabel werden oder zusätzliche Finanzierung benötigen.

Insgesamt ist Liquidität also von entscheidender Bedeutung, um die finanzielle Stabilität und Gesundheit eines Unternehmens zu gewährleisten und ihm die notwendige Handlungsfähigkeit in einem dynamischen Geschäftsumfeld zu verleihen. Unternehmen sollten daher sorgfältig darauf achten, ausreichende Liquiditätsreserven zu halten.

Einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Zahlungsunfähigkeit leistet eine sorgfältige Liquiditätsplanung und -kontrolle auf kurzfristiger Basis, durch die drohende Liquiditätsengpässe frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen werden können. Dazu zählen die Einsparung von Kosten, der Abbau von Beständen, die Verkürzung von Kunden-Zahlungszielen, die Verlängerung von Lieferanten-Zahlungszielen, die Verschiebung von Investitionen, der Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen, die Erhöhung des Kreditrahmens, Leasing statt Kauf, Factoring etc. Andererseits ist es wichtig, Zahlungsüberschüsse optimal anzulegen und nicht ungenutzt zu lassen.

Bei ASEP Austrian Senior Experts gibt es Fachleute, die die Thematik „Liquidität“ aus verschiedenen Blickwinkeln und vor allem neutral ohne dahinterliegendes Geschäftsinteresse analysieren, bewerten und Handlungsempfehlung geben können. ASEP-Finanzexperten kommen aus dem Bankenbereich, waren Finanz-Verantwortliche in Konzernen und KMUs, Geschäftsführer und Unternehmer. Sie sind bestens vertraut mit praktikablen Instrumenten und Maßnahmen der Liquiditätssteuerung, die sie in ihrer beruflichen Laufbahn in der Praxis angewendet haben und zum Wohle unserer Kunden anwenden können.

Denn eines ist gewiss:

Ohne Gewinn kann ein Unternehmen einige Zeit überleben, ohne Cash nicht.

 

Roland Pototschnig

Austrian Senior Experts

r.potoschnig@asep.at

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